Mütter des Grundgesetzes

| Museum der Stadt Pasewalk | Pasewalk
Prenzlauer Straße 23a

Ausstellung und Veranstaltungsreihe

Der DemokratieLaden Anklam lädt gemeinsam mit dem Förderverein des Museums der Stadt Pasewalk alle Interessierten am Freitag, den 8. März, 18 Uhr, in das Museum der Stadt Pasewalk ein. Am Internationalen Tag der Frau eröffnet dort die Ausstellung „Mütter des Grundgesetzes“ mit einem Vortrag der Historikerin Dr. Jenny Linek.

Vier Frauen, die die „Mütter des Grundgesetzes“ genannt werden, waren 1948/49 im Parlamentarischen Rat an der Erarbeitung des Grundgesetzes beteiligt. Auch wenn sie sich mit ihren Ansichten damals nicht in allen Fragen hatten durchsetzen können, so sind viele Fortschritte auf dem Weg zur Gleichberechtigung beider Geschlechter nicht ohne ihren Beitrag denkbar. Zugleich werfen die Biographien von Helene Weber, Helene Wessel, Frieda Nadig und Elisabeth Selbert Schlaglichter auf verschiedene Strömungen der Frauenbewegung seit dem 19. Jahrhundert. Die Historikerin  zeigt, wer die „Mütter des Grundgesetzes“ waren und welche langfristige Wirkung ihre Arbeit im Parlamentarischen Rat für Frauen in der Bundesrepublik hatte. Auf der anderen Seite geht sie der Frage nach, in welchem Verhältnis ideologischer Anspruch und Alltag im Leben von Frauen in der DDR standen. 

Jenny Linek wurde 2015 mit einer Arbeit zur Gesundheitsvorsorge in der DDR promoviert und arbeitet seit 2016 als freiberufliche Historikerin. Seit Juni 2018 ist sie wissenschaftliche Mitarbeiterin im Professorinnenprogramm II der Hochschule Neubrandenburg.

Diese Veranstaltung ist der Auftakt zu einer öffentlichen, kostenlos zugänglichen Reihe, die bis zum 12. Mai mit Vorträgen, Lesungen und Filmvorführungen die politische und gesellschaftliche Rolle der Frau aus verschiedenen Perspektiven thematisiert. Am 13. März wird der Film „Die göttliche Ordnung“ im Museum zu sehen sein. Näheres erfahren Sie unter

www.demokratieladen.de ; museum@pasewalk.de oder Tel. 03973 251 234.

Programm:

8. März, 18.00 Uhr
Ausstellungseröffnung und Vortrag von Dr. Jenny Linek

13. März, 18.30 Uhr
Filmvorführung „Die göttliche Ordnung“
Humorvolles Kinodrama, Schweiz, 2017, 96 min.
Der mehrfach ausgezeichnete Film begleitet die Protagonistin Nora bei ihrem Kampf für die Gleichberechtigung der Frauen in der Schweiz. Erst ab 1971 erhielten Frauen dort das Stimmrecht bei Volksabstimmungen. Auf unterhaltsame Weise zeigt Regisseurin Petra Volpe, dass zu Noras politischen Gegnern nicht nur Männer gehörten. Mit Marie Leuenberger, Max Simonischek u.v.m.

3. April, 18.00 Uhr
Vortrag von Prof. Dr. Corinna Kröber und offene Podiumsdiskussion
Die Politikwissenschaftlerin Corinna Kröber nimmt die weibliche Rolle von der Wählerschaft über die Parlamente bis hin zu Regierung in den Blick: Wie viel und wen wählen Frauen? Welcher Anteil wird dabei von jeder Partei entsandt? Sind Frauen seltener bereit, Kandidatin zu werden als Männer? Werden Kandidatinnen seltener gewählt als Kandidaten? Im Anschluss diskutieren Frauen aus Kommunalpolitik und  Zivilgesellschaft mit Ihnen über Erfahrungen aus dem politischen Alltag.

9. Mai, 18.30 Uhr
Vorführung DEFA-Spielfilm „Der Dritte“ (DDR 1972, 110 min) & Diskussion mit Filmwissenschaftler Holm Henning Freier
Eine Frau in der DDR der 1970er: Mathematikerin Margit Fließer, Mitte Dreißig, alleinstehend, Mutter zweier Kinder von zwei verschiedenen Männern, ist eine emanzipiert Frau. Zu ihrem Glück fehlen ihr jedoch der Partner, Liebe, Zärtlichkeit und ein Vater für die Kinder. Bei der Partnerwahl ist Margit entschlossen, gesellschaftliche Konventionen zu durchbrechen. Egon Günthers Film stellt im komödienhaften Ton das Emanzipationsproblem in der DDR zwischen der beruflichen Gleichberechtigung der Frauen und der sie erwartenden Rolle im Privaten zur Debatte. Mit Erika Pelikowsky, Klaus Manchen, Jutta Hoffmann, Rolf Ludwig, Armin Mueller-Stahl u.v.m.

12. Mai, 14.00 Uhr
Finissage: Lesung mit der Berliner Autorin Annett Gröschner
Annett Gröschners Erzählungen und Sachbücher beschäftigen sich mit dem Leben von Frauen in Geschichte und Gegenwart. Zuletzt legte sie mit „Berolinas zornige Töchter“ eine Geschichte der Frauenbewegung in Ost und West vor, in ihrem demnächst erscheinenden Roman „Schwebende Lasten“ erzählt sie Geschichten von Frauen in der ostdeutschen Schwerindustrie. Zum Muttertag und Ausstellungsende liest die Schriftstellerin und Journalistin (Der Freitag, die taz, Theater der Zeit, u. a.) im Stadtmuseum.


Anmeldung und Kontakt


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museum(at)pasewalk.de

oder Tel. 03973 251 234