11. Jahreskongress zur politischen Bildung in MV: "Europa neu denken!? - Die Europäische Integration als Thema der politischen Bildung"

Format: Jahreskongress
| Kulturhaus Treffpunkt Europas | Grimmen
Heinrich-Heine-Str. 1a
Veranstalter: Landeszentrale für politische BildungDeutsche Vereinigung für Politische Bildung e.V. (DVPB)

Die Europäische Union steht offenbar an einem Scheidepunkt. Nicht nur der Brexit zeigt, dass es augenscheinlich sehr unterschiedliche Ansichten über die künftige Entwicklungsrichtung des europäischen Integrationsprojektes und über die Rolle der europäischen Nationalstaaten gibt. Im Mittelpunkt der Tagung steht daher die Frage nach dem grundsätzlichen Verständnis von Europa. Meinen wir überhaupt dasselbe, wenn wir von "Europa" sprechen? Oder werden mit diesem Begriff sogar gegensätzliche Vorstellungen verbunden? In den Hauptvorträgen und anschließenden Sektionen sollen diese Kontroverse abgebildet und zugleich Impulse für die praktische politische Bildungsarbeit gegeben werden.


Programm 
Hinweis:  Neuer Workshop (Sektion 4)!


09.00 Uhr      Begrüßung/Anmeldung

10.00 Uhr      Eröffnung/ Einführung in die Tagung 

  • Jochen Schmidt, Direktor der Landeszentrale für politische Bildung MV
  • Roland Wildgans, stv.Bürgermeister der Stadt Grimmen
  • Birgit Hesse, Ministerin für Bildung, Wissenschaft und Kultur MV
  • Dr. Gudrun Heinrich, Landesvorsitzende der DVPB MV

10.30 Uhr      Europa neu denken?! – Über gegensätzliche Europa-Vorstellungen

  • Vortrag von Prof. Dr. Eckart D. Stratenschulte, Geschäftsführender Vorstand der Deutschen Nationalstiftung
    anschl. Diskussion, Moderation: Tilo Jung, Blog Jung & Naiv

11.45 Uhr      Pause

12.00 Uhr      Politische Bildung zum Thema Europa

  • Vortrag von Prof. Dr. Monika Oberle, Georg-August-Universität Göttingen
    anschl. Diskussion, Moderation: Tilo Jung, Blog Jung & Naiv

13.00 Uhr      Mittagspause mit Imbiss


14.00 Uhr      „Europa“ vermitteln– Praxiserfahrungen


Sektion 1:      Planspiele zur Asylpolitik der Europäischen Union

Christian Jenewsky und Svenja Fokken, Regionalzentrum für demokratische Kultur Mecklenburgische Seenplatte/CJD Nord; Carsten Socke und Nina Ramid, Landeszentrale für politische Bildung / Demokratie auf Achse

In diesem Workshop werden Planspiele zum Thema Asylpolitik in Europa vorgestellt. Das von der Landeszentrale für politische Bildung Baden-Württemberg entwickelte Planspiel „Festung Europa“ gibt den Teilnehmenden ganz praktisch Einblicke in politische Diskussions- und Entscheidungs-prozesse auf europäischer Ebene. Hier wird eine Sitzung des Europäischen Rats simuliert. Im Rahmen des Workshops wird zunächst auf die Methode Planspiel und die Erfahrungen damit eingegangen. Anschließend werden das Planspiel „Festung Europa“ und eine von den Mitarbeitern des Demokratiebusses weiterentwickelte Version vorgestellt. Zum Abschluss probieren die Teilnehmenden Teile des Planspiels selbst aus und steigen in die Rollen der Regierungschefs ein.


Sektion 2:      Welches Europa will unser Nachbar Polen?

Dr.Thomas Winter, Rostock

Seit 2015 wird Polen wieder von der nationalkonservativen PiS regiert, was zu Konflikten mit der EU führte. Im Zentrum steht dabei der Umbau des polnischen Justizsystems, der zur Folge hatte, dass die EU zum ersten Mal gegen einen Mitgliedsstaat das "Rechtsstaatsverfahren" eingeleitet hat. Doch schon früher gab es immer wieder Konflikte zwischen Polen und seinen europäischen Partnern, etwa bei der Diskussion über weitere Integrationsschritte. Der Workshop soll dem Verhältnis zwischen Polen und der EU auf den Grund gehen. Welche Vorstellungen eines "guten Europa" gibt es in Polen? Wo liegen die Ursachen für die wiederkehrenden Konflikte mit Brüssel?


Sektion 3:      Herausforderung Brexit - Die EU ohne die Briten?

 Dr.Sigrid Fretlöh, Rednerdienst Team Europe der Europäischen Kommission

Mit dem britischen EU-Referendum im Juni 2016 kam es zu tiefen Gräben zwischen Anhängern und Gegnern eines Austritts. Nationale und innerparteiliche britische Konflikte haben mit dem Schock-Ergebnis und dem Austrittsantrag auch zu einer Herausforderung für die EU geführt. Das Verhältnis UK-EU war seit dem Beitritt 1973 immer problematisch mit Sonderbedingungen und Sonderwünschen. Wie ist es zu dem Brexit-Votum gekommen und welche Folgen hat es? Vorstellungen von Europa, die verständliche Vermittlung von Europathemen und die Mobilisierung besonders der jungen Generation, die nur eine sehr geringe Wahlbeteiligung zeigte, zwingen auch in der gesamten EU zum Nachdenken.


NEU !   Sektion 4: „Europa Verstehen"- Methoden zur europapolitischen Bildung

Lydia Stolle und  Simon Oesterle, Schwarzkopf-Stiftung

Dem Peer-Education-Ansatz folgend, vermittelt der Kurs mittels methodischer Vielfalt grundlegende europapolitische Kenntnisse. Thematischer Kern des Seminars bilden die drei Bereiche "Warum gibt es die EU? – Meilensteine der EU-Geschichte", "Wer ist die EU? – Akteur*innen der EU" und "Wie kann ich mich in der EU beteiligen? – Möglichkeiten der Teilhabe". Hierzu werden fertige Unterrichtseinheiten zum Thema vorgestellt. Ziel des Workshops ist es, den Fragen der Teilnehmer*innen zur europäischen Integration Raum zu geben, Kontroverses zu diskutieren und auf Beteiligungsmöglichkeiten aufmerksam zu machen. Zur Vorbereitung siehe auch: https://www.stiftung-mercator.de/media/downloads/3_Publikationen/Europa_verstehen_Methodenheft_zur_europapolitischen_Bildung.pdf

Material zur Nachbereitung unter: https://schwarzkopf-stiftung.de/material/


Sektion 5:      Mecklenburg-Vorpommern und die Europäische Union

Michael Mattner, Staatskanzlei MV und Jascha Dopp, Ministerium für Inneres und Europa MV

Mecklenburg-Vorpommern begreift sich als europäische Region, die sich aktiv und gestaltend in die Entscheidungsprozesse innerhalb der Europäischen Union einbringt. Dies ist umso wichtiger, da das Land direkt von Entscheidungen auf europäischer Ebene betroffen ist. Auf der anderen Seite ist die wirtschaftliche und soziale Entwicklung Mecklenburg-Vorpommerns seit 1990 eng mit der finanziellen Förderung durch die Europäische Union verbunden. Der Workshop gibt einen Einblick in Grundzüge sowie die konkrete Praxis der Europapolitik des Landes. Darüber hinaus werden Beispiele vorgestellt, in welcher Form das Land bislang von der europäischen Solidarität profitiert hat.

(Hinweis: Der Workshop beginnt aus terminlichen Gründen erst um 14.45 Uhr.)


Sektion 6:      Das Europäische Parlament und die Europawahl

Andreas Gudat-Wengenroth, Berlin

Das Europäische Parlament (EP), das im Frühjahr 2019 neu gewählt wird, spielt im Kontext der europäischen Institutionen eine immer wichtigere Rolle. Der Workshop gibt im ersten Teil einen grundlegenden Theorie-Input zum EP sowie zur Europawahl und zu geeigneten Vermittlungsmethoden. Im zweiten Teil wird ein kleines Planspiel vorgestellt und erprobt, in dem in einer Versammlung des Parlaments verschiedene Fraktionspositionen eingenommen und diskutiert werden. 


ca. 16.30 Uhr Abschlussgespräche bei Kaffee und Kuchen im Foyer des Kulturhauses

Die Tagung ist als Lehrerfortbildung anerkannt. Für Lehrkräfte öffentlicher Schulen des Landes Mecklenburg-Vorpommern werden die Reisekosten nach Landesreisekostenrecht übernommen. Während des Kongresses werden Schulbuchverlage ihre Angebote und Materialien vorstellen.


Anmeldung und Kontakt


Bitte melden Sie sich bis zum 14. September 2018 an, unter:

Landeszentrale für politische Bildung Mecklenburg-Vorpommern

Tel: 038558817950
Fax: 038558817952

Email: poststelle(at)lpb.mv-regierung.de