"Verschwiegene Erbschaften – Wie Erinnerungskulturen den Umgang mit Geflüchteten prägen"

Format: Vortrag, Lesung, Diskussion
| Lübecker Speicher | Demmin
Am Bollwerk 5
Veranstalter: Landeszentrale für politische Bildung/DemokratieLaden Anklam

Buchvorstellung mit Uta Rüchel

Was hat die Geschichte von Vertriebenen in Ost- und Westdeutschland nach dem Zweiten Weltkrieg mit der von Menschen zu tun, die heute vor Verfolgung und Krieg nach Deutschland fliehen? Wir laden alle Interessierten herzlich ein zu Lesung und Gespräch über diese und andere Fragen mit der Autorin Uta Rüchel.

Eine Veranstaltung des Lübecker Speicher e. V. mit Unterstützung des DemokratieLaden Anklam.

Die Soziologin Uta Rüchel fragt in ihrem Buch nach den langen Schatten von Flucht und Vertreibung nach 1945. Hatte die jahrzehntelang unterschiedliche Erinnerungspolitik in Ost- und Westdeutschland Auswirkungen auf die Verarbeitung persönlicher Erlebnisse und Erfahrungen? Gibt es familiale und kollektive Erfahrungshintergründe, die als verschwiegene Erbschaften immer noch in uns wirken und unsere Haltung zu den Flüchtlingen heute prägen?

Die Ergebnisse ihres Projektes fasst Uta Rüchel in der These zusammen: Wer nicht angekommen ist, kann andere nicht willkommen heißen. Das gilt für die Flüchtlinge und Vertriebenen nach 1945 ebenso wie für die Ostdeutschen, die nach 1989 einen Neuanfang zu bewältigen hatten. Aber es gilt auch für viele Migranten und all jene, die durch die Folgen der Globalisierung zunehmend verunsichert sind.